Riedenkarte




In Deutschland ist es die Lage, in Frankreich Cru und in Österreich Ried: ein geographisch präzise bestimmter Weingarten. International hat sich der Begriff vom „Terroir“ eingebürgert, aus dem Französischen stammend und ursprünglich mit „Geschmack der Erde“ zu übersetzen.
Heute wird Terroir komplexer definiert – und entsprechend widersprüchlich sind die Deutungen. Wir betreiben keinen Kult um das Wort, sehen es pragmatisch und verstehen darunter die Summe der natürlichen und kulturellen Parameter, also vor allem geographische, geologische, vegetative und klimatische Aspekte. Darüber hinaus auch die Kultivierung und Pflege durch den Menschen.
Für einen großen Wein benötigt man eine Spitzenlage, darüber hinaus jedoch einen unbändigen Willen, etwas Großes zu schaffen.
Außerdem das Fingerspitzengefühl für die Materie, das ist nicht erlernbar, das ist Intuition.
Um auch auf die kleinsten Familienmitglieder einzubinden, haben wir aus den Gelben Muskateller-Trauben in der Ebene eine alkoholfreie Alternative für Jung und Alt geschaffen.
Namensgeber für diesen naturtrüben, veganen BIO-Traubensaft ist unser Sohn Franz-Xaver Junior (*2016), der wie sein Großvater auch F.X. genannt wird – aber eben „mini fx”.
Pur oder gespritzt zu genießen!
Die Trauben stammen aus Weingärten in der Ebene des Loibner Beckens, da wir für unseren Gelben Muskateller-Ortswein nur die Weintrauben der Terrassen Weingärten verwenden.
Geerntet wird per Hand, sanft gepresst und pasteurisiert, und danach naturtrüb frisch abgefüllt.
Weinbau-Orte weisen durch ihre geographische Lage, Seehöhe und Böden unterschiedliche Charakteristika auf, die Aromatik und Typizität der Weine prägen.
Der Name LOIBEN (für das Gebiet der Katastralgemeinden Oberloiben und Unterloiben) ist die Ursprungsbezeichnung dieses Ortsweines.
Weingärten entlang der Donau, in der Ebene des Loibner Beckens, mit leichten und warmen Böden aus angeschwemmtem Donausand.
Filigrane Grüne Veltliner mit elegant strukturierter, klarer und zarter Frucht.
Der Name des Ortes DÜRNSTEIN ist die Ursprungsbezeichnung dieser großen Ortsweine.
Unter dieser Bezeichnung führen wir Weine, deren Trauben aus mehreren Bergterrassen, vornehmlich jüngerer Parzellen, die nicht für Einzelrieden geerntet werden, stammen – sowie von Weingärten in der Ebene des Gemeindegebiets Dürnstein.
Diese Rieden-Cuvée zeichnet sich durch trinkanimierende, fruchtige und dezent mineralische Weine aus. Der Grüne Veltliner bietet ein sehr typisches, würziges Bukett nach Kräutern und weißem Pfeffer, dichtem Körper und schöner Länge.
Der Riesling besticht durch klare Struktur und Eleganz, geprägt von filigran-rassiger Marillen- und Pfirsichfrucht. Fruchtiger Schmelz mit saftiger Textur am Gaumen, sehr trinkanimierend.
Unser Gelber Muskateller wird als Dürnsteiner-Ortswein bezeichnet, da in der Wachau DAC-Verordnung nur die Sorten Grüner Veltliner und Riesling eine Rieden Bezeichnung führen dürfen.
Als im Jahr 2000 der Gelbe Muskateller am Loibner Loibenberg und am Dürnsteiner Kellerberg dem Grünen Veltliner und dem Riesling weichen musste, wurde es in unserem Weingut still um diese Weißweinsorte, die doch zu den ältesten in der Wachau zählt. Doch 2013 hatten wir das große Glück zwei kleine Parzellen am Loibenberg zu pachten, die mit sehr alten Muskateller-Reben bepflanzt waren. Und so hat der Gelbe Muskateller nach 13 Jahren „Abstinenz“ wieder Einzug in unser Portfolio gefunden.
Dicht und intensiv am Gaumen, trotzdem unglaublich elegant mit blumigem Bukett prägt unseren Gelben Muskateller. Traubig und verführerisch nach Holunderblüten, Waldhonig, weißem Pfirsich und Hawaii-Ananas. Stoffig und feinwürzig, dazu typisch rassig und mineralisch. Ein Prototyp dieser Rebsorte, der Jahre, beinahe Jahrzehnte in seiner Entwicklung zulegt.
Uns faszinieren die Weine vom Kellerberg durch ihre mit Worten nur unzulänglich zu beschreibende filigrane Eleganz. Der Wein vom Kellerberg ist immer ein großer Wein.
Wir sind stolz auf unsere Rieden, weil jede Riede für sich Basis für die Authentizität unserer Weine ist. Rieden-Weine sind unser Bekenntnis zum Wein, Herausforderung, Ziel und Ideal in einem. Es sind überwiegend steile Bergterrassen aus dem 12. und 13. Jahrhundert, die wir mit großem Respekt pflegen und erhalten – für uns ein außergewöhnliches Kulturgut.
Eine der ältesten Rieden in der Wachau, angelegt von Mönchen der Salzburger und bayrischen Klöster, die namensgebend für diese Riede sind.
Eine tiefgründige Riede im Loibner Becken, in der Donauschleife zwischen Dürnstein und Oberloiben. Der Oberboden ist von gut sortierten feinen Schwemmsanden geprägt, die auf eine langsame Fließgeschwindigkeit während der Ablagerung hinweisen. Die unterlagerten Schotter wurden dagegen bei einer hohen Fließgeschwindigkeit abgelagert. Der hohe Rundungsgrad der Kiesel zeugt von einer langen Transportstrecke aus den Alpen.
Ideales Terroir für den Grünen Veltliner und Riesling.
Tiefe, würzige Frucht mit sanfter Mineralik sind typisch für Weine aus diese Riede.
Die Frauenweingärten waren die Hausgärten des Klarissinnen-Klosters von Dürnstein. Nach seiner Auflösung 1571 wurden dort Reben gepflanzt. Ursprünglich war danach die Grosslagen-Bezeichnung Frauenweingarten für alle Weingärten in der Ebene des Gemeinde Gebiets von Dürnstein und Loiben zulässig. Nach dem neuen Rieden Kataster von 2019 ist die Bezeichnung Frauenweingarten nur noch auf die Historischen Rieden zwischen den Ortsteilen Oberloiben und Unterloiben beschränkt, die im Norden von der Riede Trum und Schütt, und im Süden von der Donau, begrenzt sind. Es ist eine sehr gute Veltliner Lage mit tiefgründigen Löss-Lehm Böden, Donau-Schotter und Braunerde.
Terroir für typische, fein-fruchtige Grüne Veltliner. Würzige Weine mit filigranem und dennoch strukturiertem Körper und zarter Frucht.
Die kleine Einzellage Ried Trum ist gänzlich nach Süden ausgerichtet und befindet sich unterhalb der Bahntrasse zwischen Dürnstein und Unterloiben. Die Hanglage mit abgeschwemmtem Urgesteinssand des Loibenberg ist die donauseitige Verlängerung der berühmten Ried Schütt. Unterhalb beginnt die Riede Frauenweingarten. Die vorherrschende Geologie ist Gföhler Gneis durchmischt mit Urgesteinssand und Braunerde.
Überaus komplexe und sonnige Riede, die für Rieslinge optimales Terrain bietet. Die Wurzeln stehen tief im Urgesteinssand und sind gut mit Wasser versorgt, was zu mineralisch-fruchtigen Weinen führt, die charmant und ausbalanciert sind. Fruchtiger Schmelz nach Vollreifen Marillen und zarter Aromatik nach Quitte und etwas Holunderblüten sind typisch für diese Lage.
Die Riede Burgstall bezeichnet ein rund 30 Meter emporragendes Felsplateau, östlich an Unterloiben angrenzend. Der Name geht auf eine kleine Befestigung zurück, die im Mittelalter zur Verteidigung der Nutztiere gegen Angreifer errichtet und urkundlich bereits 1248 erwähnt wurde. Es wird des Weiteren vermutet, dass hier die erste Siedlung „Liupna“ gelegen hat, woraus sich der Ortsname „Loiben“ ableiten könnte.
Dieser sonnenverwöhnte und luftige Weingarten am westlichsten Ende dieser Felsterrasse besteht aus reinem Gneis- und Granitboden mit einer seicht angewehten Sandauflage.
Dieses besondere Terroir eignet sich bestens für fruchtbetonte und elegante Grüne Veltliner mit typischer Veltliner-Würze und saftigem Abgang.
Der Riesling ist sehr puristisch, salzig und elegant. Mit schönem Duft nach Weißem Weingartenpfirsich und Ananas, am Gaumen filigran-mineralisch und trinkanimierend mit schöner Länge.
Am östlichen Ende der Wachau, zwischen dem Loibenberg und dem Pfaffenberg, gelegen. Der alte Lagenname „Steingraben“ deutet auf den Grabencharakter hin. Wie ein Amphitheater öffnet sich diese Lage in die Unterloibner Weinlandschaft - deutlich geprägt durch die Nähe zum Wald hin, von welchem in der Nacht kühle Winde Richtung Donau ziehen, den Weingarten wieder abkühlen und das Steinertal zu einer frischen und langsam reifenden Einzelriede der Loibner Weinberge macht, was sich im Lesezeitpunkt ebenso wie in der Mineralik manifestiert.
Der geologische Untergrund der Ried Steinertal besteht zur Gänze aus kalkfreiem, saurem Gföhler Gneis (Orthogneis). Die eiszeitliche Löss-Bedeckung ist längst abgetragen, der Oberboden ist sandig, karg und humusarm. Der anstehende Gföhler Gneis ist bereits von der Verwitterung gezeichnet. Spalten und Klüfte gefüllt mit eingewaschenem und feinem Urgesteins-Sand, durch welchen die Rebwurzeln tief in das Gestein eindringen.
Die Weine bestechen am deutlichsten durch Mineralik und Eleganz. Finessenreich und säurebetont der Grüne Veltliner, mit typischem Duft nach weißem Pfeffer und Litschi.
Rassig und saftig die Rieslinge, fast salzig, die unverkennbar nach Limette, rosa Grapefruit und weißem Weingartenpfirsich duften und schmecken.
Der Loibenberg, eine der steilsten und kargsten Terrassen-Rieden in Loiben, ist auch eine der größten zusammenhängenden Einzelrieden der Wachau, fast gänzlich nach Süden ausgerichtet und dementsprechend sonnig und warm. Am Tag erwärmt die Sonne die Terrassen und abends geben die Trockenmauern die gespeicherte Wärme in den Weingarten ab.
Der hochwertige Gesteinsboden wird geologisch stark vom Gföhler Gneis dominiert, ein Umwandlungsgestein, das aus sauren, granitähnlichen Ausgangsgesteinen besteht. Der sandig-steinige Boden begünstigt den Wasserabzug und erleichtert das Wurzelwachstum. Auch erwärmt sich der Boden im Frühjahr sehr rasch und sorgt zudem für einen frühzeitigen Austrieb der Reben.
Durch Erosion am Hang wurde eiszeitliches, kalkhaltiges Löss-Material eingemischt, das durch die fortschreitende Bodenentwicklung wiederum durch eine natürliche Entkalkung umgewandelt wurde, weshalb im Oberboden nur noch wenige Prozent an Karbonat vorhanden sind.
Urkundlich läßt sich der Name Loibenberg bis ins Jahr 1381 zurückverfolgen, damals noch als „leub_n perig“ bezeichnet.
Vom Loibenberg kommen opulente, dichte und trotzdem auch elegante Weine. Der Veltliner offenbart sich mit vollem Körper, saftig und lang anhaltend, auch mineralisch unterlegt, rauchig und tabakig. Der Riesling wiederum, ein dichter und vollmundiger Wein, zeigt merkbare Mineralik nach Gestein, eine fruchtbetonte Textur nach tropischen Früchten sowie nach Pfirsich und Marille.
Weine aus dem Loibenberg sind meist in der Jugend schon offen und zugänglich, und dennoch außergewöhnlich gut lagerfähig, was sie nach einigen Jahren oder sogar Jahrzehnten der Flaschenreife stets beweist.
Die steile Terrassenlage Liebenberg, westlich von Dürnstein gelegen, zählt zu den interessantesten Einzelrieden in der Wachau. Nach Süden und Südwesten ausgerichtet, besticht der Liebenberg durch seine charakteristischen Trocken-Steinmauern. Als Stiftung durch „Leuthold von Kuenring“ ist dieser Riedenname schon im Jahre 1312, erwähnt. Der Name verweist auf die ehemaligen Besitzer, das Adelsgeschlecht der „Liebenberger“.
In den oberen Terrassen des Liebenberges bildet Paragneis als Ausgangsgestein den Boden. Dabei tritt immer wieder dunkler Amphibolit zu Tage, der auch in den Trockenstein-Mauern zu finden ist. Am Bergfuß ist das Grundgestein von einer lehmig-schluffigen, sehr kalkhaltigen Rutschmasse überlagert, mit eingebetteten Steinen aus Paragneis und Amphibolit.
Hier gedeihen Veltliner-Reben, die authentische und charaktervolle Weine voller mineralischer Eleganz und dichter Vielschichtigkeit hervorbringen, die auch nach Jahren der Lagerung ihre unverkennbare Herkunft zeigen. Würzige und salzige Anklänge am Gaumen und dunkle Mineralik in der Nase sind typisch für den Grünen Veltliner von diesen Terrassen.
Laut internationalem Credo die Paraderiede schlechthin. Eine steile und karge Urgesteins-Terrassenlage, von Süden nach Südosten ausgerichtet. Am Ausgang eines Seitentals, welches ein ganz spezielles Mikroklima schafft. Der Dürnsteiner Kellerberg bekommt bereits zeitig Morgensonne – im Sommer liegt der Großteil der Lage schon ab dem frühen Nachmittag bereits im Schatten, was eine positive Wirkung auf den verlangsamten Reifungsprozess der Trauben hat. Nachts sorgt kühle Luft aus dem naheliegenden Wald für die komplexe Textur und die fein nuancierte Mineralik, meist mit exotischer Aromatik. Im Herbst prägen große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht die Reifung und sorgen für Aroma-Einlagerungen in den Trauben.
Der Kellerberg hat seinen Namen vom Dürnsteiner Kellerschlössl, das nach Plänen von Jakob Prandtauer in den Jahren 1714 bis 1719 erbaute barocke Wahrzeichen Dürnsteins. Der Name ist deshalb auch vergleichsweise jung (1787), und wurde anscheinend als Sammelbezeichnung für eine Vielzahl von kleineren Rieden, eingeführt.
Der Kellerberg ist aus Gföhler Gneis aufgebaut, ein Umwandlungsgestein, welches aus einem granitähnlichem Ausgangsgestein (Plutonit) umgeformt wurde. Durch die südöstliche Ausrichtung des Kellerbergs war die Riede während der Eiszeiten von den Westwinden abgewandt. Dadurch ist mehr Löss liegengeblieben als auf den Westseiten. Durch Erosion am Hang wurde das eiszeitliche Sediment mit Gföhler Gneismaterial vermischt, dies spiegelt sich auch in den dichteren Weinen des Kellerberges wider.
Dunkle, salzige Mineralik, tiefe Würze, Honigmelone und fast exotische Fruchtanklänge finden sich im Grünen Veltliner.
Beim Riesling dominieren tropische Früchte wie Mango, Maracuja, Ananas und natürlich auch vollreifer Pfirsich, klar getönte Mineralik als Mitgift der kargen Verwitterungsböden.
Man hat nach einigen Jahren der Reifung das Gefühl, hier verschwimmen die sensorischen Grenzen zwischen Grünem Veltliner und Riesling und es setzt sich mehr und mehr das Terroir dieser außergewöhnlichen Lage durch.